Gefahr für Henrik

Rezension: "Gefahr für Henrik"
Rezensentin: Hannah Zindel

Robert Elmer: Gefahr für Henrik


Zum Autor:
Robert Elmer lebt in der Nähe von Seattle im Bundesstaat Washington. In seinen Büchern verarbeitet er die Erlebnisse seiner Eltern und deren Freunde, die während der Besatzung durch die Deutschen in Dänemark lebten.

Zum Inhalt:
1943, die Nazis, zwei Christen und ein Jude. Das verspricht Dramatik, Spannung und Verzweiflung. Genau das wird auch geliefert, aber doch anders als erwartet. Bei den zwei Christen und dem Juden handelt es sich um Kinder. Die Zwillinge Peter und Elise und ihr Freund Henrik. Sie sind gute Freunde und die Religion spielt erst seitdem die Deutschen da sind eine große Rolle.
Die Handlung beginnt, als die Deutschen schon in Dänemark sind. In Rückblenden wird ein wenig von der Zeit vor dem Krieg erzählt. Aber hauptsächlich geht es um die damalige Gegenwart. Die Kinder halten sich weitgehend von den Deutschen fern und finden sich mit der Situation zurecht. Nur manchmal haben sie Angst, wenn sie z.B. die deutschen Soldaten sehen, einmal werden sie auch von einem verfolgt, weil sie sich mit ihren Brieftauben verdächtig machen. Sie entkommen aber im letzten Moment. Dann aber wollen die Deutschen die Juden deportieren. Für Peters Eltern ist klar, dass sie den Juden helfen müssen. Sie haben ein Schiff, mit dem sie die Juden nach Schweden bringen wollen. Doch vorher müssen sie mehrmals von ihrem Haus zur Anlegestelle fahren. Weil Henrik noch einmal auf die Toilette muss, wird er in dem Trubel vergessen. Die Juden auf dem Schiff können nicht warten, weil die Deutschen nicht nur am Land, sondern auch auf dem Wasser lauern. So fahren sie ohne ihn ab. In ihrer Not entscheiden die drei Freunde mit einem kleinen Ruderboot selbst über die Ostsee nach Schweden zu fahren. Sie haben Glück und werden von den Deutschen nicht gesehen, doch die Wellen sind hoch und die drei schnell kraftlos. Ihnen bleibt nur die Hoffnung darauf, dass Gott ihnen beisteht. Und tatsächlich kommt bald ein schwedisches Fischerboot, dass sie aufnimmt und nach Schweden bringt. Doch nun müssen sie auch noch Henriks Eltern finden und die Zwillinge müssen auch irgendwie wieder zurückkommen. Wird ihnen Gott auch diesmal wieder helfen und was wird aus ihrer Freundschaft?
Ein Buch über eine schlimme Zeit, das aber von Hoffnung geprägt ist. Der Leser spürt schon die Verzweiflung und die Not, aber ohne in einem schwarzen Loch zu versinken. Das hängt damit zusammen, dass das Buch von Kindern handelt und auch mehr ein Abenteuerroman für Kinder ist, der aber auch für Erwachsene spannend und interessant sein kann, weil man etwas über eine Zeit erfährt, die wir nie vergessen sollten. Außerdem ist die Nazizeit in Dänemark ein Aspekt, der gerade in Deutschland nicht so oft behandelt wird und deshalb auch nicht so bekannt ist. Ein lehrreiches Buch, ein spannendes Buch und ein Buch, das Kindern ein schwieriges Thema näher bringt, ohne dabei grausam oder brutal zu sein.

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