Der Goldschmied und der Dieb

Rezension: "Der Goldschmied und der Dieb"
Rezensentin: Hannah Zindel

Tonke Dragt: Der Goldschmied und der Dieb


Zum Buch:
Das Buch ist im Jahr 2004 im Beltz Verlag als Taschenbuch erschienen. Es umfasst 468 Seiten und kostet zurzeit 8,90 €.

Zum Autor:
Tonke Dragt wurde 1930 in Indonesien geboren Nach dem zweiten Weltkrieg kam sie nach Holland, machte ihr Abitur und wurde Zeichenlehrerin. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in Den Haag.

Zum Inhalt:
Das Buch erzählt die Geschichte der Zwillingsbrüder Jiacomo und Laurenzo, sie beginnt schon vor der Geburt und endet mit der Verheiratung und der Berufsfindung von Jiacomo.
Unterteilt wird das Leben der Brüder in zwölf einzelne Geschichten, die jeweils mit einem Zitat, das einen Ausblick über das Kapitel gibt, beginnen. So beginnt die dritte Geschichte mit einem Zitat aus einem deutschen Volkslied: "Heut noch sind wir hier zu Haus, morgen geht's zum Tor hinaus! Und wir müssen wandern, wandern - keiner weiß vom andern..." Inhaltlich geht es darum, dass die Brüder ausziehen um einen Beruf zu erlernen, sich dann trennen und sich erst nach einem Jahr wieder treffen wollen, so weiß also keiner, was der andere gerade macht. Für Laurenzo wird schnell klar, was er tun will: Er wird Goldschmied und zieht in seine Heimatstadt zurück. Jiacomo jedoch tut sich schwer. Er will etwas von der Welt sehen und Abenteuer erleben. Doch zunächst schließt er sich einem Dieb an und wird dessen Lehrling. Schon bei der Meisterprüfung kann er nur durch das Eingreifen Laurenzos vor dem Gefängnis bewahrt werden. So zieht es sich durch das gesamte Buch. Meistens gerät einer der Beiden in Schwierigkeiten, so dass der andere Bruder im nachreist, um mit List und Geschick, nicht umsonst sind sie Zwillinge, dem in Bedrängnis Geratenem zu helfen. So erleben beide zusammen viele Abenteuer, werden sogar Könige in einem anderen Land und finden schließlich, natürlich auch mit Wirrungen und Abenteuern verbunden, jeder seine Frau fürs Leben und Jiacomo endlich einen Beruf, zu dem er sich berufen fühlt und mit dem er sesshaft werden kann. So beginnt für die Brüder nun das Abenteuer des alltäglichen Lebens, an dem Tonke Dragt uns leider nicht mehr teilhaben lässt.
Ein sehr schönes Buch, das sich durch die Unterteilung in einzelne Geschichten auch sehr gut lesen lässt. Durch die vielen Verwechslungen wird es trotz aller Spannung und Bedrängnis, in die die Brüder geraten, doch auch immer lustig. Eine Art modernes Märchen wird hier liebevoll, spannend und humorvoll erzählt, in dem es zwar immer mal düster aussieht, die Grundstimmung aber immer leicht und unbefangen bleibt.

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