Verbannt ans Ende der Welt

Rezension: "Verbannt ans Ende der Welt"
Rezensentin: A. Lehmann

Rainer M. Schröder: Verbannt ans Ende der Welt


Zum Buch: "Verbannt ans Ende der Welt" ist der erste Band der "Abby Lynn"-Reihe von Rainer M. Schröder, die insgesamt vier Bücher umfasst. Der erste Roman erschien im Januar 2004. Es folgten "Verschollen in der Wildnis", "Verraten und verfolgt" und "Verborgen im Niemandsland", die alle mittlerweile in zahlreichen Versionen bei verschiedenen Verlagen erhätlich sind. Die gebunden Ausgaben kosten etwa 15 Euro, während die Taschenbücher für circa 7 Euro zu haben sind. Je nach Ausgabe umfassen die einzelnen Bände ungefähr 250 bis 350 Seiten. Zum Autor: Rainer M. Schröder wurde 1951 in Rostock geboren. Er wuchs zunächst in Ostberlin auf, floh aber kurz vor dem Bau der Mauer mit seiner Familie in den Westen. Dort absolvierte er eine Operngesangsausbildung, war bei der Luftwaffe tätig, arbeitete als Reporter und studierte Jura und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften. 1977 veröffentlichte er seinen ersten Roman, auf den rund fünfzig Weitere folgten. Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller bereist er gemeinsam mit seiner Frau die Welt. Seiner Bücher wurden schon für zahlreiche Preise nominiert. Zum Inhalt: Es ist das Jahr 1804 in London. Abby Lynn ist gerade 14 Jahre alt, als sie in einen Taschendiebstahl verwickelt wird. Man bringt sie in das berühmte Gefängnis Newgate und bald darauf wird ihr der Prozess gemacht: Abby wird nach Australien verbannt, wo sie in einer Sträflingskolonie arbeiten soll. Abby weiß, was dieses Urteil bedeutet. Sie wird ihr Zuhause niemals wiedersehen. Schon die Reise zum fernen Kontinent ist lang und beschwerlich. Doch als Abby endlich in Australien ankommt, hat sie Glück. Die Farmerfamilie Chandler nimmt das junge Mädchen auf und bietet ihr einen Arbeitsplatz im Haushalt der Farm. Für Abby beginnt ein neues Leben voller Gefahren und Abenteuer. "Verbannt ans Ende der Welt" ist zwar der erste Band einer Reihe, beginnt aber ohne große Umschweife. Gleich zu Beginn wird der Leser Zeuge, wie Abby in den Straßen Londons in einen Taschendiebstahl verwickelt und verhaftet wird. Kurz darauf beginnt schon die Reise nach Australien. Rainer M. Schröder versteht es wie kein anderer, einem den Geist einer Epoche wirklich nahezubringen. Schonungslos beschreibt er die Probleme, Missstände und Ungerechtigkeiten der damaligen Welt, führt dem Leser das Elend vor Augen, das viele Menschen erleiden mussten, und lässt auch keine unschöne Wahrheit aus. Dennoch sind seine Geschichten kein einziger, langer Horrortrip, denn auch Liebe, Freundschaft und Mut spielen eine große Rolle. So ist es faszinierend mitanzusehen, wie sich Abby in der neuen Situation durchkämpft. Obwohl erst 14 Jahre alt, ist Abby eine starke, selbstbewusste und unabhängige Frau, deren Lebensfreude viel zu groß ist, als dass sie sich von einem harten und ungerechten Schicksal wie dem ihren unterkriegen lassen könnte. Immer wieder wächst sie über sich selbst hinaus und meistert Situationen, aus denen es keinen Ausweg zu geben scheint. Fazit: "Verbannt ans Ende der Welt" ist nicht nur unheimlicht spannend, sondern fasziniert vor allem durch die genauen und realistischen Beschreibungen, die einem eine völlig fremde Welt so nahe bringen, als stecke man mittendrin, und eine starke Heldin, die den Leser mit ihrem Mut und ihrer Lebensfreude im Nu für sich einnimmt.

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