Die Mission des Wanderchirurgen

Rezension: "Die Mission des Wanderchirurgen"
Rezensentin: Hannah Zindel

Wolf Serno: Die Mission des Wanderchirurgen

Der Roman ist im Jahr 2005 als Taschenbuch im Knaur Taschenbuch Verlag erschienen. Das Buch umfasst 720 Seiten und kostet derzeit 9,99 €.

Zum Inhalt:

Die Pest; ganze Landstriche löscht sie aus, Städte werden zu Ruinen, jedes Fleckchen Erde ein Friedhof, tausende Menschen rafft sie dahin. Keiner weiß, woher sie kommt und wie man sie behandelt. Wie kommt, dass manch einer sie überlebt, ein anderer gar nicht an ihr erkrankt? Vitus von Campodios, "der Wanderchirurg" macht sich auf, all diese Rätsel zu lösen. Er versprach es seiner Verlobten Arlette, kurz bevor sie das Opfer der Pest wurde. Er befindet sich nun auf der Reise nach Padua, wo der berühmte Professor Mercurio Girolamo an der Universität unterrichtet. Mit diesem erhofft sich Vitus einen produktiven Gedankenaustausch. Natürlich sind der Magister und der Zwerg Enano an seiner Seite. Dennoch ist der weg nach Padua beschwerlich, zumal nicht jeder ihnen wohl gesonnen ist. Eine reiche Kaufmannsfrau zürnt Vitus, weil der sich nur mit Hilfe von Drogen von ihr verführen lässt und dann auch noch glaubt, sie sei irgendeine Arlette. Deshalb verkauft sie die drei an einen Piraten, auf dessen Schiff sie von nun an Rudern müssen. Erst als andere Piraten das Schiff erobern, wähnen sie sich frei, doch sie sollen als Sklaven verkauft werden. Wieder ist es die Frau des Kaufmanns die sie kauft, um sie zu ihrem Mann zu schicken, wo eine Tod bringende Arbeit auf sie wartet. Glücklicherweise treffen sie auf dem Weg dorthin auf menschlichere Gefährten, die sie aus der Sklaverei befreien und ihnen helfen nach Italien zu kommen. Schon unterwegs hat Vitus alles aufgeschrieben, was er über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der Pest erfahren hat und mit Hilfe von Girolamo und nicht zuletzt einer geheimen Botschaft von Petrarca finden sie tatsächlich die Ursache der Pest, den Pestfloh. Außerdem wissen sie nun, wie sich die Krankheit überträgt, wie man sich also schützen kann. Lediglich eine Therapie finden sie nicht. Vitus schreibt ihre Erkenntnisse auf und Girolamo verspricht, sie als Buch zu lassen. Selbst Elisabeth I. die Königin von England wird später dieses Buch lesen. Vitus und seine Gefährten sehen ihre Aufgabe als erfüllt an und begeben sich auf den Heimweg nach England. Doch weit kommen sie nicht. Die Pest holt sie ein. Mittlerweile sind sie zu sechst. Unterwegs haben sie noch einen fahrenden Kaufmann samt Brieftaube, einen jungen Geigenbauer und eine Frau getroffen, die sich ihnen angeschlossen haben. Aus Angst vor der Pest legen sie einen Feuerring um ihr Lager, den sie zwei Monate lang nicht verlassen wollen. Damit auch wirklich niemand ihnen zu nahe kommt, muss der Ring ständig bewacht werden. Natürlich auch, damit das Feuer nicht erlischt. Was nur der Zwerg bemerkt: Die Frau ist schwanger und bekommt nun im Feuerring ihr Kind, doch kurz danach stirbt sie am Kindbettfieber. von nun an kümmert sich der Zwerg um das Baby. Auch mit dem jungen Geigenbauer ist nicht mehr viel anzufangen. Er hält der psychischen Belastung nicht stand. Die Taube des Kaufmanns jedoch erweist sich als sehr wertvoll. Sie ist ihre einzige Verbindung zur Außenwelt. Nur durch sie können sie erfahren, wann die Pest sich tot gelaufen hat. Die Taube bringt auch eine andere Botschaft für Vitus. Er soll nach Campodios kommen, wo es neue Beweise zur Klärung seiner Herkunft geben soll. Als die Pest endlich vorbei zu sein scheint, machen sich die drei Gefährten mit dem Baby und der Milchziege auf den Weg. Doch im Kloster findet Vitus nicht nur Beweise, die endlich seine Herkunft bezeugen, sondern auch eine junge Frau, für die er bald mehr empfindet als nur Freundschaft. Doch plötzlich taucht ein Bote der Königin von England auf: Vitus soll sofort mitkommen, aber allein.

Das Buch ist, wie auch seine Vorgänger, spannend und unterhaltsam. Es offenbart die Grausamkeiten seiner Zeit und der verschiedenen Kulturen, zeigt aber überall auch freundliche und hilfsbereite Menschen, an deren Leben man, ebenso wie Vitus, ein kurzes Stück lang teilhaben kann. Das macht das Buch so abwechslungsreich. Es ist auch eine Kunst, wie der Autor jedes Kapitel um eine dieser Figuren herum aufbaut. Wem "der Wanderchirurg" und "Der Chirurg von Campodios" gefallen hat, der wird auch dieses Buch gerne lesen.

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