Der Zauberstein von Brisingamen

Rezension: "Der Zauberstein von Brisingamen"
Rezensentin: A. Lehmann

Rebecca und Wolfgang Hohlbein: Der Zauberstein von Brisingamen


Zum Buch:
Die Geschwister Colin und Susan verbringen den Sommer bei ihrem Onkel Gowther Mossock auf dessen Hof auf dem Land, wo die Zeit stillzustehen scheint. Pferdekarren und Kerzenlicht gehören zum Alltag der Familie. Als die beiden die wilde Landschaft erkunden, stoßen sie auf Cadellin, einen echten Zauberer, der über einen König und eine Schar von Rittern wacht, die schlafen, bis die Zeit für ihre letzte Schlacht gekommen ist. Und die Kinder sind schon tiefer in diesen Kampf verstrickt, als sie sich zunächst hätten träumen lassen, denn der Stein, den Susan an einer Kette um ihr Handgelenk trägt und der seit langer Zeit im Besitz der Familie ist, hat die Macht über die Ritter. Gemeinsam mit ihren neuen, magischen Verbündeten müssen sich die beiden Geschwister in einem erbitterten Kampf gegen das Böse, die Morthsippe unter dem finsteren Nastrond, behaupten. Zugegebenermaßen handelt es sich bei "Der Zauberstein von Brisingamen" nun schon um einen ziemlich alten Roman, wurde das Buch doch bereits 1960 in englischer Sprache veröffentlicht. Leider merkt man es der Sprache auch an, dass der Roman vor einem halben Jahrhundert geschrieben wurde. Das tut dem herausragenden Inhalt jedoch keinen Abbruch. So stammen zwar nicht alle Ideen von Garner selbst, sondern vieles ist in Anlehnung an die Artus-Sage entstanden, doch dass es dem Autor nicht an Fantasie mangelt, steht außer Frage. So entwickelt er aus einigen Fragmenten der althergebrachten Legenden eine eigene, spannende und verzaubernde Geschichte. Das ist nämlich der allergrößte Vorzug des Buchs. Trotz seiner bisweilen etwas altmodischen Sprache, oder vielleicht gerade deshalb, entführt der Autor seine Leser in eine völlig andere Welt. Man ist so vollkommen in Bann geschlagen von der Magie dieses Romans, dass sie einem aus jeder Seite entgegenzuschlagen scheint. Schon die Namen der Orte und Figuren erwecken eine ganz bestimmte Atmosphäre, die sich kaum in Worte fassen lässt. Fazit: Die altmodischen Formulierungen und auch die aufgrund des Zeitunterschieds teilweise etwas befremdlichen Sprech- und Handlungsweisen der Figuren lassen den Roman eher ungeeignet für jüngere Leser erscheinen. Vielmehr würde ich das Buch ab vierzehn Jahren und auch für wesentlich ältere Fantasy-Fans empfehlen, denn gerade durch die so ungewohnte Schreibweise schafft dieser Roman eine so magische und völlig fremdartige Welt, wie sie in einem modernen Buch kaum möglich wäre. Dieses Gefühl lässt sich unmöglich erklären, daher sollte man es dringend selbst erfahren.

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