Der Schamane

Rezension: "Der Schamane"
Rezensentin: Hannah Zindel

Noah Gordon: Der Schamane


Zum Buch:
Der Roman ist im Jahr 2004 als Taschenbuch im Goldmann Verlag erschienen. Es umfasst 704 Seiten und kostet 11,95 €. Es ist die Weiterführung des Romans "Der Medicus".

Zum Inhalt:
In dem Roman "Der Schamane" wird gleich von zwei Ärzten der Cole Familie erzählt. Der eine ist Robert Jeremy Cole und der andere sein Sohn Robert Jefferson Cole, genannt Shaman. Die beiden leben im Amerika des 19. Jahrhunderts, also etwa 800 Jahre nach dem "Medicus", dem ersten Arzt in der Familie. Rob J. kommt als Flüchtling nach Amerika und arbeitet zunächst in Boston, wo er jedoch für sich keine Zukunft sieht. Es zieht ihn mehr in Richtung der Indianer. So kommt er nach Illinois nach Holden's crossing, einen Ort, benannt nach seinem Gründer Nick Holden, der den noch recht bescheidenen Ort reich und berühmt machen will. Deshalb freut er sich sehr über Rob J.s erscheinen, da ein Arzt im Ort eine gute Werbung ist. Rob J. lässt sich überreden dort Land zu kaufen und wird es auch nie bereuen. Auf dem Weg nach Illinois hat er die Geigers kennen gelernt. Sie sind eine jüdische Familie, mit der Rob J. sich angefreundet hat und die ihm nach Illinois nachfolgt und das Nachbarland bewohnt. Wie seine Vorfahren in Schottland will Rob J. auch hier in Amerika Schafzucht betreiben. Dazu stellt er den Knecht Alden ein, der ihm ein Freund wird und die Schafzucht bald ganz allein betreiben muss, denn Rob wird von seinem Beruf sehr gefordert und muss auch viele Hausbesuche machen, weshalb er oft den ganzen Tag unterwegs ist. Schon bald trifft er auch auf Indianer. Sie sind den anderen Einwohnern von Holden's crossing verhasst, doch Rob J. freundet sich mit ihnen an und beschäftigt die Schamanin des Stammes als Assistentin und eine andere Indianerfamilie lässt er auf seinem Land leben und für sich arbeiten. Damit macht er sich nicht sehr beliebt, doch er ist nun mal der einzige Arzt im Ort und ein sehr guter noch dazu. Auch der jungen Witwe, die einen unehelichen Sohn, namens Alex hat, kann er durch eine schwierige Operation, bei der ihm die Schamanin assistiert von einem schweren Leiden befreien. Sarah und er verlieben sich ineinander und heiraten. Sie bekommen auch noch ein gemeinsames Kind, das nach alter Tradition auch Rob J. genannt wird: Robert Jefferson. Doch kaum, das er krabbeln kann, macht er sich an den Heilkräutern der Schamanin zu schaffen, weshalb sie ihn Shaman nennt, was fast alle ihr nachmachen. Erst ein grausiges Verbrechen kann ihre Idylle trügen. Die Schamanin wird vergewaltigt und ermordet. Ein anderer Indianer wird des Verbrechens beschuldigt und hinterhältig erschossen, woraufhin auch die anderen Indianer aus dem Ort fliehen. Der wahre Mörder leibt lange Zeit unentdeckt. Je älter Robs Söhne werden, umso mehr zeigt sich, dass Alex eher der Schafzucht zugetan ist und Shaman sich mehr für die Arbeit seines Vaters interessiert. Doch aufgrund einer Krankheit wird Shaman taub. Dank der Hartnäckigkeit seines Vaters verlernt er zwar das Sprechen nicht, doch Arzt werden könne er nun nicht mehr, meint zumindest sein Vater. Doch Shaman hat auch noch ein anderes Problem. Er verliebt sich in Rachel Geiger, die Tochter der Nachbarn. Doch Rachel wird nach jüdischer Tradition mit einem Mann verheiratet, den die Eltern für sie aussuchen. So verlieren sie sich aus den Augen. Doch wenigstens bekommt er trotz seiner Taubheit einen Platz an der Universität und kann Medizin studieren. Doch unterdessen bricht der Bürgerkrieg aus und Alex zieht für die Südstaaten in den Krieg. Das bekümmert Rob J. sehr, denn zum einen ist er Pazifist und zum anderen sieht er sich politisch mehr auf den Seiten der Nordstaaten. Erst als er sieht wie katastrophal die Verwundeten versorgt werden, sieht er sich gezwungen als Arzt in den Krieg einzutreten. Aber der Tod macht auch vor Ärzten nicht halt.

"Der Schamane" verliert im Gegensatz zu "Der Medicus" sehr viel an Erzählstärke. Es ist mehr eine Dokumentation als eine mitreißende Geschichte. Spannung kommt immer mal wieder auf, wird aber nie lange gehalten und das einzige, was das Buch zu einer in sich geschlossenen Sache macht, ist der Mord an der Schamanin, der erst auf den letzten Seiten durch Shaman aufgeklärt werden kann. Wer "Der Medicus" gelesen hat, wird wohl auch dieses Buch lesen, doch es wird eine kleine Enttäuschung sein.

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