Das Heldenprojekt

Rezension: "Das Heldenprojekt"
Rezensentin: A. Lehmann

Christian Linker: Das Heldenprojekt


Zum Buch:
"Das Heldenprojekt" von Christian Linker erschien im November 2005 als Taschenbuch für 7,95 Euro beim Deutschen Taschenbuch Verlag. Es umfasst 256 Seiten.

Zum Inhalt:
Magnus und Sebi sind beste Kumpel, doch dann taucht die flippige Marie in ihrer Schule auf und bringt ihr Leben durcheinander. Sebi verliebt sich Hals über Kopf in die junge Frau, doch auch Magnus kann sich ihrem Charme nicht entziehen, auch wenn er es nicht wagt, seinem Freund die Tour zu vermasseln. Gleichzeitig gerät die Clique der beiden in Bewegung. Spontan überkleben sie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion alle Wahlplakate einer rechtsradikalen Partei. Was für die Freunde zuerst nur ein harmloser Spaß ist, gerät jedoch bald außer Kontrolle. Plötzlich befinden sich Magnus, Sebi und Marie auf dem Radar von gefährlichen Menschen, die die harmlosen Aktionen der Jugendlichen alles andere als witzig finden.

"Das Heldenprojekt" habe ich damals als Schullektüre lesen müssen. Meistens bleiben die Bücher dadurch ja eher in schlechter Erinnerung. Dieser Roman jedoch hat mich vollkommen überzeugt. Er behandelt zahlreiche Themen, die Jugendliche auch wirklich interessieren, verwebt eine anspruchsvolle Erzählung von Mut und Engagement mit einer alltäglicheren Geschichte über Schule, Freundschaft und Liebe. Dabei wirkt das Buch nicht belehrend, wie es so oft bei "pädagogisch wertvollen" Büchern der Fall ist, sondern stellt in schlichter Art und Weise Tatsachen da, die für sich selbst sprechen. Denn die Geschichte ist keine ganz leichte Kost. Was eher harmlos beginnt, läuft schnell aus dem Ruder und endet in einer Katastrophe.
Leider kommt dieses Ende viel zu schnell. Meiner Meinung nach hätte man aus dieser Geschichte und den zugrundeliegenden Themen noch viel mehr herausholen können. Doch gerade für lesemufflige Jugendliche ist dieser Roman daher vermutlich sehr gut geeignet. Er ist sowohl als Schullektüre wie auch privat zu empfehlen, wobei ich im Nachhinein ausnahmsweise einmal froh war, dass wir das Buch in einer größeren Runde besprochen haben. Üblicherweise finde ich es eher unzuträglich für ein Buch, wenn es in der Klasse bis zum Exzess durchgekaut wird und einem immer wieder dieselben Weisheit eingetrichtert werdn, aber dieses Buch verdient es wirklich, ausführlich besprochen zu werden.

Nicht nur die Hauptthematik ist dabei interessant. Auch die eher beiläufige Handlung, die der Autor um den Kern seiner Geschichte herumgesponnen hat, ist sehr gut gelungen. Sie ist spannend und voller Gefühl, sodass man schnell in den Bann des Romans gezogen wird. Dafür sorgt auch die flüssige Schreibweise des Autors.

Fazit: "Das Heldenprojekt" ist ein herausragender Jugendroman, einer der wenigen, die Jugendlichen nicht das Gefühl geben von oben herab belehrt zu werden, und trotzdem in der Lage sind, entscheidende Werte zu vermitteln.

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