Seelenhüter

Rezension: "Seelenhüter"
Rezensentin: A. Lehmann

Laura Whitcomb: Seelenhüter


Zum Buch:
"Seelenhüter" erschien im Mai 2011 in gebundener Form beim PAN-Verlag, umfasst 368 Seiten und kostet derzeit 14,99 Euro. Es handelt sich schon um den zweiten Roman der Autorin Laura Whitcomb, der im PAN-Verlag erschienen ist. Bereits im März 2010 veröffentlichte der Verlag das 320 Seiten umfassende Buch "Silberlicht".

Zum Inhalt:
Calder ist ein Seelenhüter. Das bedeutet, dass er den Verstorbenen hilft, den Weg in ihr Leben nach dem Tod anzutreten. Eines Tages soll er sich um einen kleinen Jungen kümmern, der an seiner schweren Krankheit sterben wird. Doch als Calder am Bett des Jungen auftaucht, stößt er auf die junge Alexandra. Calder verliebt sich Hals über Kopf in sie. Weil er es nicht ertragen kann, ihr Leid zuzufügen, stößt er die Seele des Jungen zurück und zwingt ihn, weiterzuleben. Doch das reicht Calder nicht. Er möchte Alexandra nahe sein und so greift er die erstbeste Gelegenheit beim Schopf und schlüpft in den Körper eines Verstorbenen. Doch das verstößt gegen die Gesetze der Seelenhüter.

Dass "Seelenhüter" von der Story her praktisch genauso daherkommt wie "Silberlicht", hat mich zuerst abgeschreckt. Trotzdem beschloss ich, dem Roman eine Chance zu geben. Auch wenn mir "Silberlicht" überhaupt nicht gefallen hat, bestand ja Hoffnung, dass die Autorin ihren Stil seitdem doch noch etwas verändert hat. Anscheinend verfalle ich immer wieder den wunderschönen Buchcovern des PAN-Verlags.

Wie es aussieht, hat die Autorin jedoch kein bisschen aus ihren Fehlern in "Silberlicht" gelernt. Wie auch ihr erster Roman scheint "Seelenhüter" den Leser wieder regelrecht von sich abzustoßen. Es beginnt mit dem sonderbaren, altmodischen Schreibstil, der oft hochgestochen und kantig wirkt und es einem schwer macht, die Geschichte flüssig herunterzulesen. Stattdessen stolpert man immer wieder über die langen, merkwürdig aufgebauten Sätze.

Auch die Figuren scheinen sich richtiggehend vor einem zu verschließen. Es werden kaum Gefühle geschildert. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Handlung. Und wenn, dann sind die Gefühle so austauschbar, dass sie überhaupt nichts über die Figuren aussagen. Enttäuschung und Trauer empfindet wohl jeder, wenn er von der Person getrennt ist, die er liebt. Irgendwelche Feinheiten oder Details arbeitet die Autorin hier nicht heraus. Alles bleibt ganz vage und generell, sodass die Figuren keine wirklichen Eigenheiten entwickeln. Außerdem verläuft ihre Beziehung meiner Meinung nach viel zu reibungslos. Niemals kriselt es. An der unsterblichen Liebe der beiden gibt es vom ersten Moment an nicht den allergeringsten Zweifel. Die einzigen Probleme kommen von außen.

Fazit: Wie auch schon "Silberlicht" konnte mich "Seelenhüter" einfach nicht fesseln. Der Stil der Autorin hat sich keineswegs geändert, geschweige denn verbessert. Die Schreibweise ist immer noch so holprig und künstlich weise wie im ersten Roman. Auch die Figuren sind ebenso unnahbar und schattenhaft. Wenn die Autorin noch ein Buch veröffentlicht, werde ich sicher nicht noch einmal zugreifen.

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