Leonardos Turm

Rezension: "Leonardos Turm"
Rezensentin: Hannah Zindel

George Herman: Leonardos Turm


Zum Buch:
Das Buch ist als Taschenbuch mit 377 Seiten 2003 im Bastei Lübbe Verlag erschienen.

Zum Inhalt:
Leonardo da Vinci. Universalgenie. Wohl kaum einer kennt ihn nicht. Er war Maler, Architekt, Bildhauer, Anatom, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph und wahrscheinlich noch einiges mehr. Das Buch "Leonardos Turm" erzählt von seiner Zeit am Mailänder Hof unter dem Fürst Ludovico Sforza, genannt Il Moro, der Mohr.
Offiziell hat der nur Interesse an Leonardos Künsten, doch in Wirklichkeit erhofft er sich von Leonardo neuartige Waffen für den bevorstehenden Krieg. Dafür gewährt im der Fürst auch innerhalb seines Turmes sehr viele Freiheiten, z.B. das Sezieren von Leichen.
Der Leser lernt Il Moro und Leonardo während eines Jagdausflugs kennen, der sie in ein Kloster führt, wo sie sich stärken wollen. Am Kloster finden gerade Bauarbeiten statt. Das soll Ludovico Sforza zum Verhängnis werden, doch es ist schon jemand unterwegs um dies zu verhindern. Niccolo lebt schon sein ganzes bisheriges Leben im Kloster. Doch er ist kein Mönch und möchte auch keiner werden. Seine Eltern haben ihn vor dem Kloster ausgesetzt. Heute würde man sagen, dass er Kleinwüchsig ist, damals sagte man einfach, er sei ein Zwerg. Nun ist er auf der Flucht durch das Kloster, weil er wieder mal etwas aus der Küche stibitzt hat. Er versteckt sich auf dem Dach und beobachtet zwei Arbeiter, die einen großen quaderförmigen Stein an den Rand schieben. Sie wollen ihn wohl dort herunterwerfen. Doch Niccolo sieht die Reiter kommen, sie müssen direkt unter den zwei Männern lang reiten. Er kann verhindern, dass das Attentat auf Il Moro, das wie ein Unfall aussehen sollte, gelingt. Zum Dank nimmt der Fürst Niccolo mit an den Mailänder Hof. Leonardo hätte ihn gerne als Gehilfen, doch der Fürst wünscht, dass Niccolo einer seiner Hofdamen dient. Außerdem hat Niccolo Angst vor Leonardo von dem erschon gehört hat, dass dieser eine Art Teufel sei. Doch am Mailänder Hof freunden sich Leonardo da Vinci und Niccolo an. Der Zwerg verbringt mit ihm bald mehr Zeit als mit seiner Herrin. Besonders als die Todesopfer immer mehr werden, ist Niccolo viel bei dem großen Meister und hört sich dessen Theorien an. Die Anschläge auf Ludovico haben nicht aufgehört und es gibt zahlreiche Tote, die es an seiner Stelle getroffen hat. Das glauben zumindest alle. Einzig Leonardo ist auf der richtigen Spur und behält den Überblick. Doch auch sein Leben schwebt in Gefahr und auch der Krieg scheint unaufhaltsam immer näher zu rücken.

Ein sehr interessantes Buch, durch das man viel über Leonardo da Vinci erfährt. Über die Vorgehensweise bei seinen Arbeiten, aber auch, was er für ein Mensch gewesen sein könnte, wie er dachte und handelte. Leider verliert man bei den anderen handelnden Personen manchmal den Überblick. Das Problem wird allerdings dadurch gelöst, dass es im Anhang, wie bei Dramen üblich, eine Liste der handelnden Personen mit ihren Tätigkeiten gibt. Wenn man darauf immer mal einen Blick wirft, erleichtert das das Lesen und das Verstehen. Alles in allem ein gelungener Roman. Kurzweilig, spannend und realistisch.

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