Im Land der weißen Wolke
Rezension: "Im Land der weißen Wolke"
Rezensentin: R. Usai
Sarah Lark: Im Land der weißen Wolke
Verlag: Lübbe, Auflage: 13 (Juli 2007) Taschenbuch, EUR 8,99
Im Land der weißen Wolke ist der erste Teil einer grandiosen Trilogie und Familiensaga Mitte des 19. Jahrhunderts in Neuseeland.
Die Geschichte zwei junger Frauen die unterschiedlicher gar nicht sein könnten, die junge abenteuerlustige Gwyneira, Tochter eines Adeligen und die bodenständige mittellose Gouvernante Helen, die von einer eigenen Familie träumt. Die beiden Frauen lernen sich auf der Schiffsreise von London nach Neuseeland kennen und freunden sich an, für beide ist es die Reise in ein neues unbekanntes Leben. Helen hat auf eine Heiratsannonce von dem angeblich betuchten Gentleman Howard O'Keefe geantwortet, denn sie wünscht sich nichts sehnlicher als eine eigene Familie. Obwohl sie Howard O'Keefe nur aus Briefen kennt, tritt sie dennoch die Reise an um ihn zu heiraten. Gwyneira reist ebenfalls zu einem ihr unbekannten Ehemann, ihr zukünftiger Schwiegervater Gerald, ein reicher Schafbaron hat ihre Hand für seinen Sohn Lukas beim Kartenspiel gewonnen und obwohl sie sich hätte weigern können, wittert Gwyneira ein Abenteuer und lässt sich auf die ungewöhnliche Brautwerbung ein.
Doch die Enttäuschung lässt bei beiden Frauen nicht lange auf sich warten. Howard O'Keefe hat rein gar nichts mit einem Gentleman gemeinsam und betucht ist er schon gar nicht. Er sucht in Helen eine Frau die mit ihm auf seiner einsamen Schaffarm lebt, ihm bei der Bewirtschaftung hilft und den Haushalt führt. Auch Gwyneira muss feststellen, dass ihr Abenteuer anders verläuft, als sie es sich vorgestellt hat. Ihr Ehemann zeigt wenig Interesse an ihr und statt Schafshüterhunde auszubilden und sich bei der Schafzucht nützlich machen zu können, wie sie es von zu Hause gewohnt ist, erwartet man von ihr sich wie eine Dame von Stand zu benehmen, das Maoripersonal zu schulen und den Haushalt zu führen. Außerdem hat sie unter ihrem herrschsüchtigen Schwiegervater zu leiden der sie immer mehr unter Druck setzt endlich einen Erben in die Welt zu setzen. Die Geschichten der beiden Frauen werden sowohl durch ihre Freundschaft als auch durch eine alte Familienfehde verwoben.
Die Autorin hat die Gabe den Leser in einen Bann zu ziehen und obwohl sie mache Geschehnisse unverschönt schreibt und nicht jeder Protagonist ein erhofftes Happy End bekommt, passt es perfekt in diese Geschichte und in die damalige Zeit, denn alles andere wäre zu unrealistisch und würde kitschig wirken. Ich habe dieses Buch innerhalb weniger Tage durchgelesen, denn das Schicksal der beiden Frauen und deren Familien hat mich nicht mehr losgelassen. Ein großartiges Buch. Der 2. Teil der Trilogie "Das Lied der Maori" setzt eine weitere Generation der beiden Familien fort, ebenso wie der 3. Und letzte Teil " Der Ruf des Kiwis".
Die Autorin Sarah Lark, eine gebürtige Deutsche lebt zurzeit in Spanien und schreibt auch unter dem Pseudonym Ricarda Jordan.
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