Winnetou III

Rezension: "Winnetou III"
Rezensentin: Hannah Zindel

Karl May: Winnetou III


Zum Buch:
"Winnetou III" gibt es mittlerweile in allen möglichen Ausgaben. Hardcover, Taschenbuch, als Teil einer Reihe sogar in Großschrift und als Hörbuch. Die Preise variieren zwischen 3,99 € und 20,- €. Die Erstausgabe ist im Jahr 1893 erschienen. Das Buch umfasst je nach Ausgabe etwa 540 Seiten.

Zum Inhalt:
Dieser Karl-May-Band ist wohl der tragischste und traurigste von allen. Schon oft haben wir, als Leser, im wilden Westen jemanden sterben sehen und das waren nicht immer nur die Bösen, im Gegenteil. Doch dieses Mal stirbt nicht einfach irgendwer und es kann nun auch nicht einfach weitergehen. Wir weinen nicht einfach nur um diese Person, sondern auch um das Ende einer Ära. Doch zum Glück nimmt Karl May selber es nicht weiter tragisch und schreibt einfach weiter, rückblickend, was uns chronologisch vielleicht etwas unsinnig erscheint, schreibt er doch die weiteren Bände zeitlich einfach zwischen Winnetou I und III, obwohl wir dort keine Lücke bemerken, aber trotzdem erfreut. Doch zunächst erstmal zu dem vorliegenden Buch. Es beginnt wie eh und je. Old Shatterhand durchstreift den Wilden Westen und trifft auf einen berühmten Westmann, den man Sans-ear nennt, also "Ohne-Ohr", da ihm die Ohren von den Indianern genommen wurden. Sans-ear ist hinter zwei Männern her, Vater und Sohn, die ihm einst seine Familie ermordet hatten. Es war damals eine ganze Bande, doch nur diese zwei sind ihm bis jetzt immer entwischt. Als Old Shatterhand und Sans-ear gemeinsam einen Zugüberfall vereiteln, kommen sie dem Vater auf die Schliche. Sie verfolgen ihn, müssen aber noch den Llano Estacado durchqueren, wo sie beinahe umkommen und überraschend alte Bekannte treffen, die auch ihrer Hilfe bedürfen. Noch ein wenig später treffen sie auf Winnetou, den berühmten Häuptling der Apatschen, der sich ihnen anschließt und verspricht, ihnen zu helfen, Vater und Sohn, die beiden Mörder zu finden. Sie machen sich auf, den Gefahren des Westens zu trotzen und der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen.

Im zweiten Teil des Buches trifft Old Shatterhand auf Sharp-eye, sein echter Name ist Stephen Moody, aber im wilden Westen nennt man ihn Spürauge. Er ist auch hinter jemandem her, allerdings aus anderen Motiven als Sans-ear. Moody ist ein Geheimpolizist. Old Shatterhand beschließt, sich ihm anzuschließen. Während ihrer Verfolgung treffen sie auf Winnetou, der sich ihnen gerne anschließt. Sie kommen an einem abgelegenen kleinen Dorf vorbei, wo die frommen Bewohner gerade das Ave-Maria vom Berg herunter singen. Das rührt nicht nur Old Shatterhand, auch für Winnetou führt dies zur Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben, den er aber erst im Sterben bekennt. Die Männer haben aber keine Zeit lange in dem Dorf zu verweilen. Sie nehmen an, dass der Gesuchte zusammen mit seiner Bande und einem Indianerstamm ein Fort überfallen will. Als das durch das Eingreifen Old Shatterhands und Winnetous verhindert wird, richten sich die Indianer gegen die friedlichen Dorfbewohner und nehmen sie gefangen. Old Shatterhand und Winnetou können die Dörfler zwar befreien, doch Winnetou muss dies mit seinem Leben bezahlen. Ausgerechnet am Nugget Tsil, wo Santer einst Winnetous Vater und Schwester umgebracht hat, trifft er wieder auf eben diesen. Doch Santer ist nicht allein. Die Kiowas sind bei ihm und nehmen ihn gefangen. Doch das ist nicht das Schlimmste. Old Shatterhand war am Nugget Tsil, um dort das Testament Winnetous zu holen. Santer hat das Papier in seiner Hand auch gesehen und ist nun dahinter her, weil er sich einen großen Goldfund da von erhofft. Und wie könnte Old Shatterhand, der ja nun ein Gefangener der Indianer ist, verhindern, das Santer das gewünschte erhält? Als Old Shatterhand sich endlich befreien kann, hat Santer schon einen großen Vorsprung. Ob er das Testament Winnetous noch retten und endlich den Mord rächen kann?

Sehr spannend, voller Abenteuer und Gefahren und natürlich auch sehr emotional. Sollte man als echter Karl May Fan natürlich unbedingt lesen. Man könnte schon sagen, dass Karl May eigentlich immer das gleiche schreibt, nur mit andern Namen und Orten und dass es etwas unrealistisch ist, das Old Shatterhand und Winnetou ihren Feinden immer wieder entkommen. Doch genau das macht diese Bücher doch aus und wir lernen doch immer wieder gerne neue Helden des wilden Westens kennen, denen Old Shatterhand natürlich immer überlegen ist, die aber immer wieder ihre eigene Geschichte haben und dem Leser immer wieder neu sympathisch sind und meistens die Abenteuer mit Humor würzen.

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