SMS für dich

Rezension: "SMS für dich"
Rezensentin: Sandy Gatzsch

Sofie Cramer: SMS für dich
Rowohlt Taschenbuch Verlag, 8.95€
Veröffentlicht im Mai 2009


Clara und Ben sind seit über drei Jahren ein Paar. Zwei Menschen mit unterschiedlichen Vorstellungen vom Leben, die aber zusammen betrachtet ein gutes Bild abgeben. Sie sind glücklich und vor wenigen Wochen hatte ihr Ben sogar einen Heiratsantrag gemacht. Doch dann kam jener Abend.
Ben hatte nach einem heftigen Streit die gemeinsame Wohnung wutentbrannt verlassen. An diesem Abend hatte ihr Ben nicht gesagt wo er hingeht. Es war das erste und das letzte Mal. Denn Ben ist tot. Gestorben bei einem tragischen Unfall.
Clara fühlt sich völlig sich selbst überlassen und allein. Allein mit ihren Gedanken und Ängsten, mit all den Fragen worauf die Antworten fehlen. Nur sehr schwer erträgt sie den Schmerz, den Ben durch seinen Tod in ihrem Leben hinterlassen hat.
Doch nach über zwei Monaten wird es Zeit das der Alltag wieder in Gang kommt. Claras Schonzeit ist vorbei. In der Agentur wo Clara arbeitet wird sie herzlich empfangen wodurch der widereinstieg problemloser läuft als sie dachte. Nicht jeder Mensch weiß wie er auf eine Trauernde Person zugehen muss, dass hatte Clara in der letzten Zeit oft genug erlebt.
Sven ist Wirtschaftsredakteur und mit sich und seinem Leben irgendwie unzufrieden. Eines Tages bekommt er eine SMS die er absolut lächerlich findet. Dennoch erzählt er seiner Arbeitskollegin Hilke da von. Als diese die SMS liest ist sie tief berührt. In den kommenden Tagen treffen immer wieder neue Nachrichten ein und langsam fängt auch Sven an, sich zu fragen welche Person solch gefühlvolle SMS schreibt.
Clara schreibt wann immer es ihr in den Sinn kommt an Ben eine SMS. Es hilft ihr den Alltag zu meistern und bietet ihr halt. Doch was Clara nicht weiß, dass die Handynummer von Ben längst wieder neu vergeben wurde. Und dann bekommt sie eines Tages auch noch heraus, dass der Unfall gar kein Unfall war, sondern Ben sich freiwillig das Leben genommen hat. Ein harter Schlag.
Mit jeder SMS entwickelt sich mit der Zeit eine Art Vertrautheit. Auch wenn Sven ein paarmal kurz davor ist die Sache zu beenden, er schafft es einfach nicht einen Schlussstrich zu ziehen. Zu interessant findet er die ganze Geschichte.
Clara entdeckt in der Zwischenzeit die verloren gegangene Leidenschaft am Malen wieder. Und mit jedem neuen Bild wird ihr Traum realer bis sie irgendwann ihr eigenes Atelier eröffnet.
Als Sven sich eines Tages mit Clara trifft verlieben sich die beiden ineinander. Doch es kommt der Tag wo Sven Clara aufklärt. Er will ihr sagen, dass ihre SMS ihn berührt haben, dass er sich deswegen auf die Suche nach ihr gemacht hat. Doch ein falsches Wort und die Situation endet in einem Streit.
Erst nach vielen Erkenntnissen und ein wenig Hilfe von Hilke und Claras Freundin Katja sprechen sich die zwei aus. Und wer weiß, vielleicht war alles gar kein Zufall sondern einfach nur Schicksal?
Schade, dass das Buch so kurz war. 239 Seiten meines Erachtens bei einem so guten Roman einfach zu wenig. Zu gern hätte ich noch erfahren ob Sven und Clara wirklich für immer zusammen bleiben, eine Familie gründen etc. Stattdessen ist nach dem klärenden Gespräch der Beiden abrupt Ende. Trotz des schnellen Endes ist das Buch super. Man erfährt vorne im Buch das die Autorin in diesem Roman eigene Erfahrungen niedergeschrieben hat. Das finde ich, ist eine super Leistung. Nicht jeder Mensch findet die Kraft über den Tod zu reden, geschweige denn so gefühlvoll und trotz alle dem spannend zu schreiben. Mich hat das Buch mitgerissen, auch wenn viele Dinge vorhersehbar waren, wurde es nie langweilig. Ich würde es jederzeit wieder lesen.

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