Seit Du nicht da bist

Rezension: "Seit Du nicht da bist"
Rezensentin: Sandy Gatzsch

Louise Candlish: Seit Du nicht da bist
Marion von Schröder Verlag, 16.90€
Veröffentlicht 2008, die Originalausgabe erschien 2007 unter dem Titel "Since I Don't Have You" bei Sphere, London.

Hauptpersonen des Romans sind drei Freundinnen, Jenny, Mariel und Rachel, mit ihren Männern, Bob, Toby und Oliver und ihren Töchtern, Daisy, Cahterinne und Emma. Kurz nachdem die drei Mädchen geboren wurden, beschließen die drei Freundinnen einen Pakt. Sollte je einer von ihnen etwas zustoßen, werden sich die beiden anderen wie Ersatzmütter um das Hinterbliebene Kind kümmern.
Alle wohnen in unmittelbarer Nähe zu einander, gehen gemeinsam aus und haben Spaß. Besonders die Mütter/Töchter Fraktion ist unzertrennlich. Bis zu jenem verhängnisvollen Tag.
Die Mädchen sind inzwischen 6 Jahre alt und gehen zur Schule. An jenen Freitag unternahm die Klasse einen Ausflug. Doch in der Nähe der Schule kommt es zu einem schweren Verkehrsunfall. Emma stirbt.
Zwei Wochen nach der Beerdigung packt Rachel das nötigste zusammen, verabschiedet sich von Oliver und ihrer Mutter und reißt nach Griechenland, auf die Insel Santorin, der Heimat ihrer Mutter bevor sie nach London zog.
Ihren besten Freundinnen und ihren Patenkindern schickt sie einen Brief. Die ersten drei Wochen verbringt Rachel im Hotel, danach mietet sie sich ein kleines Haus. Mit der Zeit lernt sie Ingrid und Eleni kennen, doch niemand erfährt, warum sie aus London geflohen ist.
Bei einem heimlichen Besuch in London engagiert Rachel einen Geheimagenten, der sie die nächsten Jahre, über ihre Freundinnen und Patenkinder auf dem laufendem halten soll. So erfährt sie jeden Monat aufs Neue was sich im Leben von Cat und Daisy verändert, wie sie sich verändern. Und auch ihr Mann Oliver hält sie, nach einem vergeblichen Besuch auf Santorin, mit regelmäßigen Briefen auf dem Laufendem.
Mit der Zeit gewöhnt Rachel sich an, Weihnachten bei ihrer Mutter in London zu verbringen, natürlich heimlich.
Auf Santorin selbst versucht sie, jeden Tag etwas mehr zu vergessen was geschehen ist. Irgendwann eröffnen Ingrid und Rachel einen Laden mit alten Fotos. Gleichzeitig versucht Rachel mehr über ihre Tante zu erfahren, die bei einem Erdbeben auf Santorin in den 50iger Jahren ums Leben kam. Palmer, der Geheimagent, versorgt Rachel weiterhin mit Informationen, die er ab und an auch persönlich nach Santorin bringt. Doch kann Palmer, der im Grunde ein Fremder für Rachel ist, ihr zeigen, das trotz Verlusten im Leben, man wieder lächeln und lieben kann?
Es dauert bis Rachel merkt, wie wichtig ihr Palmer ist. Als Oliver dann auch noch die Scheidung einreichen will, weil er mit ihrer besten Freundin Jenny zusammen in ihrem Haus wohnt, ist es an der Zeit einiges zu ändern.
Das Buch ist durchaus spannend, lässt sich gut lesen und ist sehr rührend erzählt. Allerdings vergehen in dem Buch über 10 Jahre, was meiner Meinung nach viel zu viel ist. Kaum fängt das nächste Kapitel an, merkt man, dass bereits die nächsten Jahre vorbei sind, ohne dass viel erzählt wurde. Meiner Meinung nach hätte man gut zwei Bücher daraus machen können. Zum anderen kann ich nicht nachvollziehen, wie man trotz Trauer, einfach so die Menschen verlässt die einem am meisten bedeuten. Und noch dazu so lange. Es ist sicherlich schrecklich wenn man sein Kind verliert, aber gerade in solch schweren Zeiten sind doch Freunde die wichtigste Stütze oder? Es geht jeder mit Trauer und Verlust anders um, das stimmt wohl, dennoch hätte ich z.b. gerne mehr von Oliver erfahren, wie er sich gefühlt hat, als er das Kinderzimmer ausgeräumt hat etc. Wer sich das Buch ausleihen kann, sollte das tun, denn alles in allem ist es lesenswert.




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