Lamento - Im Bann der Feenkönigin

Rezension: "Lamento - Im Bann der Feenkönigin"
Rezensentin: A. Lehmann

Maggie Stiefvater: Lamento - Im Bann der Feenkönigin


Zum Buch:
"Lamento: Im Bann der Feenkönigin" erschien im September 2009 in gebundener Form beim PAN-Verlag und umfasst 352 Seiten. Die Fortsetzung "Ballade: Der Tanz der Feen" wurde ein Jahr später, im Juni 2010 bei dem selben Verlag veröffentlicht. Beide Romane kosten derzeit jeweils 14,95 Euro.

Zum Inhalt:
Die sechzehnjährige Deirdre führt ein ganz normales Leben. Doch in ihren Träumen taucht immer wieder ein seltsamer Junge auf. Als Deidre ihm bei einem Schulkonzert plötzlich leibhaftig gegenübersteht und feststellen muss, dass er keineswegs ihrer Fantasie entsprungen ist, steht ihre Welt Kopf. Gemeinsam mit Luke, so heißt der Junge, traut sich Deirdre trotz ihres Lampenfiebers auf die Bühne und sie spielen zusammen ein Stück, mit dem sie sofort auf dem ersten Platz landen.

Doch nicht nur die Zuschauer sind verzaubert. Auch Deirdre kann nicht mehr aufhören, an Luke zu denken. Aber der ist plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Als Deirdre sich aufmacht, um ihn zu suchen, gerät sie in eine Welt, die sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht ausgemalt hätte. Denn Feen sind alles andere als Fantasiegestalten und Luke entpuppt sich als Gefangener der Feenkönigin, der auf ihre Anweisungen hin Menschen umbringen muss. Und sein neues Ziel ist Deirdre selbst.

"Lamento: Im Bann der Feenkönigin" überzeugt vor allem durch die kunstvolle Sprache der Autorin. Ohne sich in endlosen Sätzen zu verheddern, gelingt es ihr, sich von der Masse der Fantasy-Romane abzuheben. Damit trifft sie genau den Geist der Geschichte, der sich nicht durch blutrünstige Ungeheuer oder wilde Schlachten auszeichnet, sondern auf eine sanfte Art die Realität mit phantastischen Elementen verknüpft.

Auch der romantische Teil hat mir gut gefallen. Die Liebesgeschichte zwischen Deirdre und Luke entwickelt sich langsam und nicht so sprunghaft wie es oft der Fall ist, wo kurz nach dem Kennenlernen praktisch schon die gesamte Beziehung entfaltet ist. Dafür ist das Misstrauen viel zu groß, das sich immer wieder zwischen die beiden schleicht und Deirdre zurückstößt, auch wenn sie nichts lieber tun möchte, als Luke zu vertrauen. Auch der Anteil der Liebesgeschichte an dem Gesamtgeschehen ist genau richtig. Natürlich handelt es sich um einen romantischen Roman, aber die anderen Elemente werden nicht heruntergespielt. So lernt man auch den Charakter der beiden Protagonisten für sich genommen kennen und erfährt etwas über deren Leben und Vergangenheit.

Etwas ausbaufähig finde ich allerdings Deirdres Figur selbst. Da die gesamte Geschichte aus ihrer Sicht geschildert wird, folgt man ihr zwar ständig, eine wirklich Beziehung konnte ich aber nicht aufbauen. Ihre Person erschien mir bis zum Schluss immer ein wenig künstlich. Ihre Schüchternheit ging mir nach einer Zeit ein wenig auf die Nerven. Zwar werden die meisten Protagonisten in modernen Romanen nicht als Helden geboren, sondern entwickeln sich erst dazu, aber genau diese Entwicklung hat mir bei Deirdre ein wenig gefehlt. Auch zum Schluss hin ist sie immer noch so zurückhaltend wie am Anfang. Da es sich jedoch um den Auftakt zu einer Serie handelt, kann sich hier ja vielleicht noch einiges tun.

Fazit: Trotz einer manchmal sehr schüchternen Protagonistin versteht dieser Roman es durchaus, seine Leser in den Bann zu ziehen. Die behutsame Verflechtung von realen und phantastischen Elementen überzeugt vollkommen und erschafft eine ganz eigene Atmosphäre. Empfehlenswert finde ich das Buch für Mädchen ab etwa vierzehn Jahren.

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