Die Bucht am Ende der Welt

Rezension: "Die Bucht am Ende der Welt"
Rezensentin: Sonja Ceri

Sergio Bambaren: Die Bucht am Ende der Welt


Zum Buch:
"Wenn du dich zu sehr in ein Ziel verrennst, verlierst du leicht den Blick für das Schöne, das dich umgibt."

Eigentlich wollte er zum Surfen nach Tobago. Die Sehnsucht nach dem Meer und die Hoffnung auf ein paar gute Wellen trieben ihn an. Mit einer Reisetasche und einem Surfbrett unter dem Arm landet er auf den kleinen Antillen, zwischen südlicher Karibik und dem Atlantik. Ein einheimischer Taxifahrer, ein Gentlemen der alten Schule, ist seine erste Begegnung auf der Insel. Sofort lässt sich Sergio von der außergewöhnlichen Lebensfreude und der positiven Sicht auf das Leben anstecken. Mit unvoreingenommener Offenheit bekommt Sergio das wichtigste Prinzip der Bevölkerung direkt eingangs erklärt: "Zeit ist eine Erfindung der Menschen, Leben ist eine Erfindung des Universums."

Die Schönheit der tropischen Insel ist unübersehbar, doch zieht seine Sehnsucht in geradewegs an die geheimnisvollen Buchten der Umgebung. Den Zauber der Insel, ihre üppige Vegetation, die Vogelvielfalt: Das alles nimmt er dabei kaum wahr. So wartet er in Startposition auf die berühmten Wellen. Doch gerade die sind nirgendwo zu entdecken. Nach Tagen der Windstille wollte er beinah schon abreisen, als er dem Tauchlehrer André begegnet, der ihn kurzerhand mitnimmt in ein großes unbekanntes Abenteuer.

Mit André an seiner Seite erlebt der Autor faszinierende Tage und Nächte in einer sinnlichen Unterwasserwelt. Zum ersten Mal begreift der passionierte Wellenreiter, dass das Meer viele Facetten hat. Für ihn ist es eine Welt voll ungeahnter Schönheit und Kraft. Er ist berauscht vom Meereszauber schnell hat ihn das Tauchen gepackt.
Mehr noch als eine Reise in die Tiefe ist es eine Reise zu sich selbst.
Sergio Bambarens meisterhafte Beobachtungsgabe lassen den Leser den Atem anhalten.
Mit Leidenschaft und einer lateinamerikanischen Portion Sinnlichkeit nimmt er den Leser mit in eine Welt voll Ruhe und Frieden - auf eine Reise zum Herzen Bambarens.

Das Buch gleicht weniger einem Reisenbericht, noch einer Abenteuergeschichte. Es ist eine höchst persönliche Sichtweise auf ein reales Tauchabenteuer. Bambaren schreibt zum ersten Mal, nach einer Reihe fiktiver Märchen, als Ich-Erzähler. Die Kapitel sind klar strukturiert und enden jeweils mit philosophischen Gedanken zum Leben. So authentisch Bambaren seine Reise beschreibt, so lebt er auch sein Leben. Im Fokus steht immerzu das Meer - in all seinen Facetten. Seinen hoch dotierten Job als Chemotechniker gab er aus Liebe zum Surfen und zur Schriftstellerei auf. Ein wenig erinnert man sich beim Lesen an Antoine de Saint-Exupery von dem wir gelernt haben, dass man nur mit dem Herzen gut sieht.

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