Der dritte Zwilling

Rezension: "Der dritte Zwilling"
Rezensentin: Hannah Zindel

Ken Follett: Der dritte Zwilling


Zum Buch:
Der Roman ist im Jahr 2010 in sechsundzwanzigster Auflage im Bastei Verlag erschienen. Das Buch umfasst 544 Seiten und kostet derzeit 9,99 €.

Zum Inhalt:
Gleich zu Beginn wird der Leser mit dem Monster dieses Buches konfrontiert, muss eintauchen in dessen Gedanken, die wohl mehr als verabscheuenswürdig, ja geradezu Ekel erregend sind. Er plant eine Vergewaltigung auf dem Campus der Jones-Falls-Universität und weidet sich schon jetzt an dem Gefühl, er freut sich daran Angst zu verbreiten.

An dieser Universität arbeitet Dr. Jeannie Ferrami. Sie erforscht das Verhalten von Zwillingen und versucht heraus zu finden, ob das Verhalten vererbbar ist oder anerzogen wird. Das Problem ist, dass sie Zwillinge untersuchen muss, die getrennt aufgewachsen, und nun sogar solche, die nicht nur getrennt aufgewachsen sind, sondern sich auch noch dadurch unterscheiden, dass der eine kriminell und der andere ein unbescholtener Bürger wurde. Eigens dazu hat sie ein Computerprogramm entwickelt. Ihre Freundin und Assistentin Lisa hat auch schon ein Ergebnis. Steve Logan ist nicht vorbestraft, sein Zwillingsbruder jedoch, von dessen Existenz er nichts weiß, sitzt im Gefängnis. Sie hat Steve zu sich eingeladen und findet ihn auch sofort sympathisch. Deshalb kommen ihr wahrscheinlich auch erstmals moralische Bedenken, denn wenn die Zwillinge nichts voneinander wissen, wird es wohl ein ziemlicher Schock sein, davon zu erfahren, zumal das dann auch bedeutet, dass wenigstens einer von beiden adoptiert worden sein muss. Jeannie ist sich nicht sicher, ob sie das Recht dazu hat, so etwas zu behaupten. Noch bevor Jeannie mit Steven zusammentraf, wurde ihre Freundin Lisa von diesem Kerl vergewaltigt und ein paar Tage später wird Steven als Tatverdächtiger verhaftet. Er ist sich sicher, es wird sich alles aufklären, denn er sieht dem Fahndungsbild zwar ähnlich, doch er war es nicht. Umso entsetzter ist er als Lisa ihn bei einer Gegenüberstellung identifiziert und sogar der DNS-Test ihn als Vergewaltiger bestätigt. Zum Glück kommt er auf Kaution frei, denn im Gefängnis hätte er es wohl nicht mehr länger ausgehalten. Auch Jeannie ist überrascht und sie ist geneigt ihm zu glauben, dass er es nicht war. Doch wie ist das möglich? Sein Zwillingsbruder saß zu diesem Zeitpunkt im Gefängnis. Kann es sein, dass es noch einen Zwilling gibt? Und wie kann es sein, dass Steven und sein Zwilling anscheinend nicht am selbe Tag geboren wurden? Jeannie kommt dem Geheimnis langsam auf die Spur, doch das kostet sie nicht nur ihren Job, sondern beinahe auch ihr Leben. Und ebenso schnell, wie sie und Steven den Beweisen hinter herjagen, sind die Schuldigen dabei die Beweise zu vernichten.

Ein ungeheuer spannendes Buch, gleichzeitig auch ziemlich erschreckend. Einmal in der Hand, fällt es schwer, es wieder weg zulegen. Follett erzählt diese Geschichte so packend und mitreißend, erzählt diese vielschichtige, teilweise auch etwas verworrene Geschichte mit so klaren Worten, dass man alles sofort begreift, manchmal auch mehr als er sagt und auch wenn man das Buch schon längst weggelegt hat, lässt es einen noch lange Zeit nicht los. Ein wichtiges Thema wird hier mit einem kritischen Blick beleuchtet, vielleicht übertrieben, aber dennoch schockierend realistisch.

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